Inhalte der Veranstaltung
Unsere Welt verändert sich drastisch. Wir müssen Wege finden, mit diesen Veränderungen so umzugehen, dass aus den Veränderungen Positives entstehen kann. Es besteht die Wahl, zwischen "Transformation by design" oder "Transformation by disaster". So beschreiben es die Sozialwissenschaftler Harald Welzer und Bernd Sommer in ihrem Buch Transformationsdesign.
An diesen Gedanken angelehnt, werden die Student*innen ein grundlegendes Verständnis aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen erlangen. Um jedoch nicht in einem Gefühl der Ohnmacht zu münden (das zur Folge haben kann, der sich disruptiv verändernden Welt ängstlich und untätig zuzusehen) oder in ungeduldigen Aktionismus zu verfallen (der vielfach zu Verschlimmbesserung führt), beschäftigen wir uns mit Methoden und Haltungen, die es ermöglichen, mit Komplexität kreativ umzugehen, Nicht-Wissen auszuhalten und aus einem hohen Grad an Bewusstheit heraus zu gestalten.
Die Student*innen entdecken ihre Gestaltungskompetenz, indem sie in Kleingruppen eigene Projekte mit sozial-ökologischem Transformationspotenzial identifizieren, gestalten und umsetzen. Dafür machen sie Handlungsbedarfe in ihren eigenen Wirkungsfeldern aus, verbinden sich intensiv mit diesen und initiieren zukunftsfähige Projekte.
Lernziele / Kompetenzen
Die Studierenden erreichen durch den Aufbau des Moduls vielfältige Kompetenzen:
- Fachkompetenz: u.a. folgende theoretische und praxisbezogene Ansätze als Grundlagenwissen in die Lehrveranstaltung: Nachhaltigkeitswissenschaften, Partizipations- und Demokratietheorie, Permakultur, Organisationsentwicklung, Wildnispädgogik, System- und Feldtheorie
- Methodenkompetenz: Methoden aus dem Design Thinking sowie unterschiedliche Analyse-, Kreativ-, Moderations-, Projektplanungs- und Reflexionsmethoden
- Prozesskompetenz: Umgang mit Unwissenheit, Komplexität, Diversität, Konflikten und Blockaden. Wahrnehmung und Einordnung von Gruppendynamiken sowie die Fähigkeit, mit emergenten Prozessen und Dynamiken zu arbeiten (statt gegen sie).
- Gestaltungskompetenz: Gestaltungsspielräume identifizieren, sowie Gelerntes auf das Lebensumfeld anwenden. Planung, Umsetzung und Dokumentation eines in Gruppenarbeit erstellten Projektdesigns.
Literaturliste
Sommer, Bernd; Welzer, Harald (2014): Transformationsdesign : Wege in eine zukunftsfähige Moderne. München: oekom.
Hunecke, Marcel (2013): Psychologie der Nachhaltigkeit : Psychische Ressourcen für Postwachstumsgesellschaften. München: oekom.
Scharmer, C. Otto; Katrin Käufer (2017): Von der Zukunft her führen - Von der Egosystem- zur Ökosystem-Wirtschaft. Theorie U in der Praxis. Heidelberg: Carl-Auer Verlag
Schneidewind, Uwe; Wiegands, Klaus; Welzer, Harald (2018): Die große Transformation: Eine Einführung in die Kunst gesellschaftlichen Wandels. Frankfurt am Main: Fischer
von Borries, Friedrich (2016): Weltentwerfen - Eine politische Designtheorie. Berlin: Suhrkamp.
- Regelmäßige und aktive Teilnahme an den Veranstaltungen
- Schriftliche Projektdokumentation der jeweiligen Kleingruppen (unbenotet)
Ausnahmsweise werden klassische Scheine ausgestellt, es gibt keine FlexNow-Anmeldung. Anrechungsmöglichkeiten BSc Ökosystemmanagement: Wahlpflicht oder Schlüsselkompetenz. Studierende anderer Fächer erfragen Anrechnungsmöglichkeiten bitte bei ihrer Studienberatung / ihrem Prüfungsamt.
Späteste Abgabe der schriftlichen Ausarbeitung ist der 31.03.2022