Kommentar |
Das Seminar gibt einen grundlegenden Überblick über die Entwicklung der chinesischen Gesellschaft seit Beginn des frühen 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Die Schwerpunkte liegen auf den gesellschaftlichen Umbrüchen der maoistischen Ära und des gesellschaftlichen Wandels in der Reformphase. Zuerst erarbeiten wir uns ein Grundverständnis über erstens die wichtigsten sozialen Institutionen nach 1949 (Familie, Arbeits- und Wohneinheit, Partei, Schule). Zweitens folgen soziale Beziehungs- und Identitätsmuster, Beispiele von Verwandtschaft, Ethnie, Geschlecht und informale Beziehungs- und Verpflichtungsformen wie guanxi (persönliche Verbindung), yuanfen (Vorbestimmtheit) und die Herausstellung der gemeinsamen und übereinstimmenden Merkmale unseres sozialen Lebens (tong). Die Studierenden wählen ein Thema und erarbeiten sich eine Fragestellung mit Kurzrezensionen und mündlichen Referaten.
Im zweiten Teil erarbeiten dann die Studierenden in selbstgewählten Themen mit illustrierenden Beispielen, wie sich soziale Institutionen (Partei), Identitäten (Klasse, Ethnie) und soziale Beziehungen (Ehe, Familie, Arbeitsbeziehungen) mit der Kapitalisierung der Produktion in Stadt und Land verändert (Migration, Demographie) und stellen ihre Ergebnisse in einer mündlichen (Web-) Präsentation vor, die auch die Grundlage für die spätere schriftliche Ausarbeitung ist. Dazu gehören die Bereiche Arbeitskonflikte und -migration, ethnische Konflikte, Religiösität, Partnersuche und Familien, Individualisierung und Psychoboom. |